Die Projektbeschreibung
11.05.2007
20 Mitarbeiter (tätig überwiegend am Bildschirm bzw. Telefon), arbeiten in einem stark begrünten Büro.
Projektbeginn:
- Mai 2001 Beginn der Messungen
- Juni/Juli 2001 Projektende
- September 2002.
Folgeprojekt soll aufgesetzt werden, um einen generell umsetzbaren Standard für das grüne Büro zu finden.
Fakten zur Begrünung:
- Bürofläche ges.: 308 m²
- Begrünte Fläche: 11 % (knapp 34 m²)
- 69 Pflanzgefäße (7 Bodengefäße mit Erde, 62 Gefäße mit Hydrokultur); ca. 1000 Pflanzen insgesamt
- professionelle Pflege der Pflanzen 1x wöchentlich durch eine Gärtnerei
- Kosten: pro Pflanzgefäß zwischen 200 u. 350 Euro Pflanzen
- Ficus
- Strahlenaralie
- Grünlilie
- Diverse Palmenarten
- Einblatt
Referenzbüros:
Gleiche Gestaltung, 1 Stockwerk tiefer
- Referenzraum ohne Pflanzen mit natürlicher Lüftung (Fenster)
- Referenzraum mit Raumlufttechnischer Anlage (Anlage zur Temperierung der Luft) ohne Pflanzen
Hintergrund für die Durchführung des Projektes:
- Kritik am Raumklima in den Großraumbüros (Mitarbeiterbefragung)
- geringe Luftfeuchtigkeit
- Zugluft durch Klimaanlagen
- Schlechte Luftqualität
- Jahreszeitbedingte unangenehme Raumtemperaturen
- Elektrostatische Aufladung
Partner im Projekt:
Pflanzenausstattung und – pflege durch Gärtnerei remaplant Hydrokultur, München
Planung wurde durchgeführt von Firma LOG ID, Tübingen
Ergebnisse der Studie:
1. Persönliches Empfinden der Mitarbeiter:
Begrünung des Büros hat einen Einfluss auf die Luftqualität 93% der Mitarbeiter
- fühlen sich nach der Bepflanzung wohler,
- geben an, dass der Schallpegel sich verringert hat,
- bevorzugen das begrünte Büro,
47 % der Mitarbeiter fühlen sich durch die Bepflanzung entspannter.
29 % der Mitarbeiter fühlen sich durch die Bepflanzung motivierter.
Durchschnittswerte (Zeitraum ein Jahr) der täglichen Bewertung des Raumklimas (Schulnoten von 1-6):
- 1,94 – begrünt
- 2,33 – klimatisiert
- 3,67 – nicht klimatisiert
2. Temperatur:
- Im begrünten Büro gleichmäßig wie im klimatisierten Büro (mit gesteuerter Temperatur regelung), deutlich gleichmäßiger als im nicht klimatisierten Referenzbüro
- Die Reduzierung der Temperatur ist möglich bis zu 20 C
3. Luftfeuchte:
- begrüntes Büro: Sommer wie Winter im optimalen Bereich
- Referenzbüros: im Winter deutlich trockener als empfohlen
4. Gefahrstoffe in der Luft:
- gemessen: Gesamtkonzentration flüchtige organische Verbindungen in der Luft (TVOC), Formaldehyd, Aceton, Butanol
- Reduktion der Konzentration pro m³ durch die Pflanzen zwischen 28 und 76 %. Allerdings ist zu beachten, dass die Konzentration auch in den anderen Büros deutlich unter den Grenzen für symptomatische Auswirkungen liegen.
5. Keimbelastung:
- begrüntes Büro: Belastung um 70% geringer als in den Referenzbüros
6. Akustik:
- Absorptionsfläche für Schall in den begrünten Räumen ist fast doppelt so hoch wie die gesetzliche Mindestanforderungen für akustische Behaglichkeit. (Verhältnis Absorptionsfläche zu Raumvolumen: 0,53; gesetzlich gefordert: 0,3);
- Pflanzen zeichnen sich durch die große Absorptionsfläche und den geringen Nachhall aus
- Um die akustischen Effekte der Pflanzen auf technischem Wege erzeugen zu wollen, müssten wir in das Büro mit einer Absorptionsfläche von 91 m² ausstatten, dies entspricht 46 Stellwänden.
(Ergänzende, weiterführende, Artikel Finden Sie unter der Überschrift: Ich glaub, ich sitzt im Wald und Das grüne Büro - das Büro der Zukunft)!
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