Mitgliederversammlung 2019 — Dortmund / Soest - Nordkirchen

Mitgliederversammlung 2019 — Dortmund / Soest - Nordkirchen

© Jochen Euler
09.08.2020
Besuch bei GärtnerGregg

Schon in "Hydrokultur intern 03 – 2019" stand die Mitgliederversammlung 2019 im Schwerpunktteil der Ausgabe.

Die zweite Verleihung des  "Günter Gregg-Preises"  stand im Mittelpunkt der Versammlung und so können Sie dazu auch wichtige Beiträge schon auf unserer Internetseite lesen:  DGHK zeichnet Aquaponik-Projekt aus –  Laudatio des Geschäftsführers –  GRUSSWORT DER FAMILIE — Günter Gregg-Preis 2019.
Die Mitgliederversammlung startet mit den Besichtigungen:
Mitgliederversammlung 2019 — Dortmund / Soest - Nordkirchen — Unser zweites Ziel, der alte Teil des Dortmunder HauptfriedhofesUnser drittes Ziel: die FHS Südwestfalen in Soest und
GärtnerGregg - Nordkirchen
Die Mitgliederversammlung fand dann in Nordkirchen statt, sodass wir zusätzlich noch den Betrieb unseres Fördermitgliedes, Marcus Gregg "GärtnerGregg" besichtigen konnten.
Eine spannende und interessante Führung stand uns bevor.

 Am dritten Tag unserer Mitgliederversammlung trafen wir uns dann in Nordkirchen im Betrieb von "GärtnerGregg". Kurz nach 1000 Uhr begrüßte Stefan Hecktor die anwesenden Mitglieder und übergab sofort das Wort an Carsten Stakalies. Dieser überraschte uns mit einem besonderen Punkt, mit einer Skype-Konferenz mit Gerhard Zemp, der zu einer Gletschertour in der Schweiz aufgebrochen war. Carsten Stakalies hatte zu dieser Konferenz einen wichtigen Grund, der TOP 9 — Ernennung des "DGHK-Botschafters für Hydrokultur" konnte leider in der vorgesehenen Form nicht stattfinden, da der Kandidat sein Geburtstagsgeschenk einlösen musste. Also haben wir den Punkt 9 so weit vorgezogen, dass Gerhard Zemp noch auf der Hütte war und wir das Gespräch und unser Anliegen, ihn zum "Botschafter für Hydrokultur" zu wählen, vortragen konnten. Gerhard Zemp war sehr überrascht und hat mit großer Begeisterung zugestimmt.  Carsten Stakalies erwähnte noch, dass Gerhard Zemp ein Buch über die Geschichte der Hydrokultur vorbereitet. Und in den Gesprächen, die vorab geführt wurden, hätte er immer wieder betont, dass er bei diesem Thema fest auf unsere Unterstützung zählt. 

Danach übernahm Markus Gregg das Wort. Als erstes berichtete er über die Firmengeschichte von "Hygreno", die Ursprünge dieser Anlage, durch die er uns führen wollte. Der Gartenbaubetrieb "Gregg" ist 1945 von Günter Gregg gegründet worden, schon in den 50er Jahren gab es begehbare Gewächshäuser und es kamen immer mehr Grünpflanzen dazu. Ende der 60er Jahre wurden die ersten Versuche mit Hydrokultur durchgeführt und 1972 wurde dann in Nordkirchen das erste Gewächshaus als Arbeitshalle gebaut. 1976 wurde dann der ganze Betrieb, in Dortmund-Kirchlinde, Castrop und Nordkirchen, auf Hydrokultur umgestellt. Die Jungpflanzen wurden weiterhin in Castrop kultiviert, in Nordkirchen dann die Fertigware.

Unser Rundgang startete in den ältesten Hallen der Anlage, wobei einige sogar noch praktisch in dem Zustand von 1976 sind. Allerdings mit den entsprechenden Verbesserungen, wie z. B., dass der Ascheboden durch Estrich ersetzt wurde. Die Entwicklung verlief dann sehr sprunghaft, so kam in den 90erJahren Mannheim dazu und ein 11 m hohes Haus für große Ficus-Solitäre. Neben der Raumbegrünung kamen die Gartencenter und der Einzelhandel als Absatzmarkt hinzu. Dann wurde in Südkirchen noch eine Gärtnerei gekauft, in der nur die 19-Ware für die Raumbegrünung kultiviert wurde. In Nordkirchen wurde der größte Teil mit Mobiltischen ausgestattet und es wurde die erste Topfmaschine für Hydrokultur entwickelt.

In all` den Jahren lief der "Motor" unglaublich gut, all` das eingenommene Geld wurde direkt wieder ins Unternehmen investiert.

Als der "Motor" dann ins Stocken geriet, wurde 1998 ein Gesellschafter mit ins Boot geholt, der aber kurz darauf einfach den Gründer aus dem Unternehmen rausgedrückt hat. Und so wurde dann 2001 "alles vor die Wand gefahren"! Im Jahre 2012 hat dann Markus Gregg gemeinsam mit einem guten Geschäftsfreund die Gärtnerei zurückgekauft und als erste, wichtige Einnahmequelle die ganze Südseite mit Solarpaneelen eingedeckt. Der gesamte Betrieb umfasst 5 ha, davon sind 1 ha Arbeits- und Lagerhallen. Die restlichen 4 ha Fläche sind mittlerweile alle "begrünt". Der Bereich mit den ehemaligen Mobiltischen ist an einen Landwirt verpachtet, der dort grünen Spargel anbaut und der einen sehr guten Absatz findet. Da alle anderen Gewächshäuser mit Betonböden ausgestattet waren, versucht jetzt der Landwirt den Spargel in Spezialbehältern zu kultivieren, wie das in Belgien "gang und gebe" ist. Man sieht auch jetzt im Herbst, dass sich die Pflanzen durch die Solarpaneele ganz eindeutig zum Licht hin orientieren. Bei Topfkulturen ist das kein Problem, die richten sich nach ein bis zwei Tagen wieder auf, wenn sie vermarktet werden sollen.

Als nächstes kamen wir in ein Gewächshaus in dem noch Hosta kultiviert werden. Teilweise bleiben sie zwei bis drei Winter in den Gewächshäusern, da ja genügend Fläche vorhanden ist und entsprechende Pflanzen auf dem Markt nur sehr, sehr selten angeboten werden. Wir vermarkten schwerpunktmäßig über Landgard, abgesehen von ein paar Gartencentern, die direkt bei uns

Da wir von den Pflanztischen praktisch nichts erneuert haben, werden die meisten jetzt mit Tröpfchenbewässerung versorgt, die wenigsten werden angestaut, weil immer wieder Pfützen stehen bleiben.

Auf unserem Rückweg kamen wir dann noch an den Spargelbeeten vorbei. Unter den Gewächshäusern sind riesige Wasserbecken von 50 000 l vorhanden, in denen früher die rücklaufende Nährlösung gesammelt wurde. Heute sammelt der Bauer hier das münsterländische Regenwasser.

In den niedrigeren Häusern haben wir früher Beet- und Balkonpflanzen produziert, da wir aber im Winter nicht heizen, konnten wir mit unserem Sortiment immer erst relativ spät starten, für die Anfangslieferungen mussten wir immer zukaufen. In diesem Jahr haben wir damit begonnen Gemüsejungpflanzen zu produzieren. Wir haben die komplette Produktionsfläche an die Fa. Klingelhöfer aus Bielefeld verpachtet. Die komplett an den Gartencenterbereich verkaufen. 
In dem ehemaligen Hochregallager stehen heute Wohnwagen im Winterquartier. Die Hallen daneben sind für die Überwinterung von Großsolitären. Dieses ist im Betrieb das unbeliebteste Geschäft, weil die Pflanzen von den Besitzern abgeholt werden müssen und die sind schon sehr schwer.

 

 

Den Schluss unseres Rundganges bildeten die Büro- und Geschäftsräume, mit einem kleinen Verkaufslager für Hydrokulturpflanzen und mit einer "Grünen Wand" von GärtnerGregg, die über WLAN überwacht wird.

In alter Tradition bedankte sich unser Geschäftsführer mit einer Flasche "Nährlosung" bei Markus Gregg und verabschiedete sich auf ein Wiedersehen im "Plettenberger Hof", wo wir uns gegen 11:30 Uhr zur Mitgliederversammlung treffen wollen.

(09.08.202)

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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