Sie haben eine „Hydrokulturpflanze“ geschenkt bekommen und fragen sich nun wie diese zu behandeln ist? Oder haben Sie eine Pflanze in „Hydrokultur“ gekauft, weil Sie davon gehört haben und es einmal ausprobieren wollen? In beiden Fällen zunächst mal Glückwunsch zu der neuen Pflanze. Sie sind damit Besitzer eines besonders hochwertigen Pflanzsystems, dass nicht jeder hat. In den 1980er und 1990er Jahren war das schon mal anders. Die „Hydrokultur“ war damals sehr populär. Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass die „Hydrokultur“ als Pflanzsystem heute leider fast nur noch in der professionellen Raumbegrünung anzutreffen ist.

Was ist das Besondere an einer sogenannten „Hydro-Pflanze“?

Augenfälligstes Kennzeichen ist das Blähton-Substrat. Er gibt der Pflanze Halt, verrottet nicht und ist somit sauber und absolut strukturstabil. Blähton speichert fast kein Wasser sondern leitet es über seine raue Oberfläche kapillar nach oben. Das Wasser, oder richtiger die Nährlösung, wird im unteren Drittel des Gefäßes angestaut und von dort in die Feuchtzone des mittleren Drittels transportiert. Abhängig von der Pflanzenart wurzeln diese nur in der Feuchtzone oder auch in der Anstauzone darunter.

Der Nährlösungsstand lässt sich über einen Wasserstandsanzeiger kontrollieren und über diesen auch der Zeitpunkt und die Menge zum Nachfüllen ablesen. Der Wasserstandsanzeiger hat drei Markierungen von oben nach unten: „Maximum“ – „Optimum“ – „Minimum“.
Ignorieren Sie die Markierung „Maximum“ und füllen Sie den Nährlösungsvorrat nicht höher als bis „Optimum“ auf. Außerdem wichtig, erst auffüllen, wenn die Anzeige „Minimum“ sicher erreicht ist. Keine Sorge, bei dieser Anzeige ist immer noch genügend Feuchtigkeit vorhanden, um die Pflanze über mehrere Tage zu versorgen.
Eine „Hydropflanze“ ist keine Wasserpflanze!
Hoher Wasserstand schädigt massiv das Wurzelsystem. Deshalb durch leichtes Klopfen prüfen, ob der Wasserstandsanzeiger nicht hängt. Wurde das Gefäß überfüllt, unbedingt das Zuviel an Nährlösung abgießen.

Zum Nachfüllen verwenden Sie Leitungswasser; kein Regenwasser,
weil dieses einer besonderen Behandlung bedarf, kein enthärtetes Wasser (Brita Wasserfilter) und kein Mineralwasser. Dem Gießwasser im Sommerhalbjahr stets Dünger zusetzen, dabei auf einen hochwertigen Flüssigdünger für Hydrokulturen achten. Es kann auch mit einem speziell für die Hydrokultur entwickelten Ionenaustauscher-Dünger gearbeitet werden, wenn die Voraussetzungen dafür erfüllt sind.